Einweihung der 6. Kunstwanderstation im Naturpark Hirschwald
06.08.2015 13:56
Spendenübergabe der Sparkasse Amberg-Sulzbach
Kürzlich wurde die 6. von 8 geplanten Kunstwanderstationen im Naturpark Hirschwald im Markt Hohenburg eingeweiht. Jede dieser Stationen besteht aus einem Rastplatz für Wanderer mit einer Sitzspirale und einer Infostele, sowie einem indivduellen Kunstwerk. In Hohenburg heißt das Kunstwerk von Hanna Regina Uber und Robert Diem "Flüsternde Winde" und thematisiert die Fledermaus. Bei der Einweihung wurde auch der kirchliche Segen erteilt von Pfarrerin Schwalbe und Pfarrer Zeitler. Die Sparkassenstiftung der Sparkasse Amberg-Sulzbachunterstützt die Kusntwanderstationen, so dass Vorstand Meier zur Einweihung einen Scheck mitbrachte. Auch die Naturparkförderung bezuschusst die Kunstwanderstationen mit bayerischen Landesmitteln.
Flüsternde Winde
Seit je her hat der Mensch die Natur beobachtet und von ihr gelernt. Die Entschlüsselung der belebten Natur und ihre innovative Umsetzung in der Technik brachte die menschliche Zivilisation enorm voran. Geheimnisvolle Strukturen und hoch entwickelte Systeme verbergen sich in Fauna und Flora. Um die in tausenden von Jahren optimierten Organismen ganz zu verstehen, müssen wir sie erhalten. Die Flügelskulptur wurde inspiriert durch die Flügel der Fledermaus. Die Skulptur besteht aus Karbonfaser und Edelstahl und thematisiert den Erkenntnisgewinn durch die Erforschung der Natur.
Der menschliche Schöpfergeist kann verschiedene Erfindungen machen (...), doch nie wird ihm eine gelingen, die schöner, ökonomischer und geradliniger wäre als die der Natur.
Leonardo da Vinci, Künstler und Wissenschaftler
Fledermäuse
In vielen Kulturen werden Fledermäuse aufgrund ihres seltsamen Aussehens zwischen Säugetier und Vogel, ihres nachtaktiven Verhaltens, ihres geräuschlosen Erscheinens und plötzlichen Verschwindens mit Argwohn betrachtet. Ihnen werden sowohl positive Eigenschaften (Glücksbringer) als auch negative (Todesorakel, Vampirlegenden) zugedacht. In China ist das Schriftzeichen für Fledermaus „fu“ gleichlautend mit dem für Glück, bei den Mayas hingegen war die Fledermaus die Gottheit der Unterwelt. In der populären Kultur ist das Zwitterwesen Batman ein Superheld. Seine weltweite Bekanntheit hat dazu geführt, dass für Kinder heutzutage diese Comicfigur viel präsenter ist als echte Fledermäuse in der Natur.
Dabei sind Fledermäuse überaus spannende Lebewesen, die mehr Beachtung verdient haben. Fledermäuse gibt es seit ca. 65. Mio. Jahren. Durch die menschliche Bautätigkeit sind viele der ursprünglich Höhlen oder Spalten bewohnenden Arten inzwischen Gebäudebewohner geworden. Sie sind die einzigen Säugetiere, die den aktiven Flug beherrschen. Zwischen ihren verlängerten Handknochen, den Hinterbeinen und dem Schwanz spannt sich die Flughaut auf. Durch die Entwicklung ihres Echoortungssystems haben sie sich vom Tageslicht unabhängig gemacht und sind nun sehr erfolgreiche nachtaktive und lautlose Jäger. Unsere heimischen Arten sind reine Insektenfresser und somit auch bedeutsame „Schädlingsbekämpfer“. Sie halten Winterschlaf und können über 30 Jahre alt werden. Mit 19 von 23 in Bayern vorkommenden Arten ist Hohenburg eine der Gemeinden, wo die meisten Fledermausarten leben. Alle Fledermäuse sind streng geschützt. Gefahren drohen ihnen durch schwindende oder zerschnittene Lebensräume, durch den Verlust von Quartieren sowie durch Umweltgifte beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft und in Gärten oder von Schädlingsbekämpfungsmitteln in Gebäuden.