Flieder, Gemeiner

Deutscher Name

Gemeiner Flieder

Lateinischer Name

Syringa vulgaris L.

Namensbedeutung

Syrinx = lat. Rohr. Für den Flieder ist kein eigener deutscher Name geprägt worden. Vielmehr wurde die Bezeichnung für den Holunder auf Syringa übertragen, denn im Mittelalter wurde der Holunder Flieder genannt. Oft wird der Flieder mit unzutreffenden Herkunftsbezeichnungen wie Spanischer, Welscher oder Türkischer Flieder versehen.

Baum/Strauch

Strauch/Baum

Fremdländisch/einheimisch

fremdländisch

Laub-/Nadelholz

Laubholz

Blattform

Gegenständig, derb, Blattstiel 1,5-2,5 cm lang, Spreite herzförmig bis oval 8-10 cm lang, 5-7 cm breit lang zugespitzt, beidseitig kahl

Rinde

Graue, längsrissige, sich in langen Streifen ablösende Borke

Blüte

Blüten in 15-20 cm langen, vielblütigen Rispen. Blütenhüllen 4-zählig. Krone blauviolett mit enger Röhre. April-Mai

Frucht

Kapsel 2-fächerig, seitlich abgeflacht, 1-5-1,7 cm lang, Samen 10 mm lang, ringsum geflügelt. September-Oktober

Wuchsform

Stämme oft drehwüchsig

Höhe

2-6, selten 10 m

Alter

 50 Jahre

Standort

Vollsonnige bis halbschattige Gebüsche, lichte Waldränder. In Deutschland vielerorts eingebürgert und durch starke Ausläuferbildung dichte Gebüsche bildend, an Steilhängen, namentlich Felshängen an Burgen, teilweise reine Bestände bildend (Bsp.: Hohenburg oberhalb Salvatorkirche)

Holz verwendet zu…

Holz beinhart und fest, im Splint gelblich bis rötlichweiß, im Kern braun bis hellviolett. Als gut polierbares Material wird es in der Drechslerei und Kunsttischlerei verwendet.

Sonstige Teile verwendet zu…

Die ätherischen Öle der Blüten werden mit Wasser destilliert und finden Verwendung als Parfüm.

Wichtige Schädlinge

 

Kulturhistorische Infos

Unsere Farbbezeichnung lila stammt von dem französischen Namen für Flieder lilas ab, diese wiederum entstammt dem Persischen. Auf englisch heißt der Flieder lilac.

Der Gemeine Flieder ist um 1560 wie die Rosskastanie durch den Gesandten Busbecq von Konstantinopel nach Wien gebracht worden und hat sich rasch in ganz Mitteleuropa ausgebreitet.

Erst seit ca. 100 Jahren wird, vor allem in Frankreich, der Flieder gezüchtet und es gibt mittlerweile Hunderte von Sorten, die sich durch Färbung, Gefülltblütigkeit oder starken Duft großer Beliebtheit erfreuen.

Franz Doelles Lied Wenn der weiße Flieder wieder blüht, das einem Film von 1953 seinen Namen gab, war bereits in den 1920er Jahren ein populärer Schlager.

Sagen und Mythen

 

Naturschutzfachliches

Reichlich Nektar, aber nur langrüsselige Insekten, Hautflügler und Schmetterlinge können die Blüten bestäuben, da die Kronröhre der Blüten sehr eng ist. Der Fruchtansatz ist bei uns entsprechend gering, da geeignete Blütenbesucher in ausreichender Zahl fehlen.

Klimaprognose

 

Baum des Jahres

 

Naturheilkunde

Fliedertee wird nicht aus Flieder, sondern aus Schwarzem Holunder hergestellt. Hier sehen wir wieder die Vermischung der Begriffe Flieder und Holunder (siehe oben).

Verwendung in der Küche

 

Naturparkspezifisch

In Hohenburg finden wir oberhalb der Salvatorkirche größere Bestände.