Spitzahorn
Deutscher Name |
Spitzahorn |
Lateinischer Name |
Acer platanoides |
Namensbedeutung |
Acer = lat. spitz, platanoides weist auf die Ähnlichkeit mit der Platane hin. Der Name Ahorn geht auf die germanischen Silben ahurna, ahira und ahura zurück. Die stehen in sehr engem Zusammenhang zu dem Wort Horn. |
Baum/Strauch |
Baum |
Fremdländisch/einheimisch |
Einheimisch |
Laub-/Nadelholz |
Laubholz |
Blattform |
Blätter 5-lappig, 12-18 cm breit, an der Basis keilförmig oder schmal herzförmig, Lappen zugespitzt, weit bogig gezähnt, jederseits mit 1-2 Zähnen, oberseits dunkelgrün, kahl, glänzend, unterseits heller, entlang der Mittelrippe und den Nerven schütter behaart, Stiel 3-20 cm lang, mit Milchsaft, Herbstfärbung goldgelb bis tiefrot. |
Rinde |
Borke längsrissig, dunkelbraun bis schwärzlich, kaum abschuppend. |
Blüte |
Gelblich grün, 1-1,2 cm breit, in vielblütigen, aufrechten, 4-8 cm langen Trugdolden, vor den Blättern im April |
Frucht |
Kahl, in hängenden Büscheln, stumpfwinklig bis fast waagerecht gespreizt, 3-5 cm lang. Der Spitzahorn bildet fast jedes Jahr reichlich Früchte, diese bleiben oft noch über den Winter am Baum. |
Wuchsform |
Breitkroniger Baum, Krone 15-22 m breit, Triebe kahl, braun, mit kleinen Korkwarzen. |
Höhe |
Bis 30 m |
Alter |
Bis 200 Jahre |
Standort |
In feuchter Hanglage, in Schluchtwäldern, in der Hartholzaue. Auf tiefgründigen, feuchten, oft sickerfeuchten, nährstoff- und basenreichen, humosen, mild bis mäßig sauren, lockeren Lehm- und Steinschuttböden. Der Spitzahorn ist ein Licht- bzw. Halbschattengehölz. |
Holz verwendet zu… |
Messergriffe, Furniere, Möbelherstellung, Drechselarbeiten, Musikinstrumente. Das Holz ist nicht ganz so weiß wie das vom Bergahorn, deswegen für manche Verwendung nicht ganz so geschätzt. |
Sonstige Teile verwendet zu… |
Mehrere (erfolglose) Versuche der Zuckersaftgewinnung. (Zuckergehalt des Baumsaftes von maximal 3,5%) Früher Laub als Viehfutter. |
Wichtige Schädlinge |
Ahornrunzelschorf: etwa 2 cm große, glänzend schwarze Flecken auf der Blattoberseite, durch einen Pilz verursacht. Der Schaden ist aber wirtschaftlich ohne Belang. Rotpustelkrankheit: Pilz befällt hauptsächlich Jungwuchs Große Anzahl von Gallbildungen auf der Blattoberseite. Stark verbissgefährdet, ebenso häufig Fege- und Schälschäden. Mäuse benagen Wurzeln und Stammfuß. |
Kulturhistorische Infos |
Schon Ötzi, der Mann aus dem Eis, hatte einen Glutbehälter bei sich. Darin befanden sich frisch gepflückte Spitzahornblätter, die um Glutfragmente gewickelt waren. Wichtige Baumart in Niederwäldern. Nutzung in der Garten- und Parkgestaltung. In früheren Zeiten wurde auch der Frühjahrssaft genutzt, der durch seinen Vanillingehalt besonders schmackhaft ist. Der Aufwand für die Gewinnung ist allerdings sehr hoch und die Ausbeute wesentlich geringer als beim (amerikanischen) Zucker-Ahorn. |
Sagen und Mythen |
Man findet immer wieder die Behauptung: „Das Trojanische Pferd war der Sage nach aus Ahornholz gefertigt“. Eine Quelle dafür wird aber nie angegeben. Im Volksglauben ist der Spitzahorn ein wirksamer Schutz gegen Hexen. |
Naturschutzfachliches |
Die Früchte des Spitzahorns dienen 20 Vogelarten zur Ernährung. Darunter Kleiber, Meisen, Fichtenkreuzschnabel und diverse andere Finken. Die Streu ist gut zersetzbar, zusammen mit der tiefen Durchwurzelung eine wichtige ökologische Eigenschaft durch Bodenverbesserung. |
Klimaprognose |
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Baum des Jahres |
1995 |
Naturheilkunde |
Volksmedizinisch wird der Saft oder ein Sud aus frischen Blättern bei Insektenstichen, Gicht, Geschwüren, Entzündungen, Fieber und geschwollenen Augen äußerlich angewendet. |
Verwendung in der Küche |
Junge Blätter als Salat. Getrocknet als Gewürz in Suppen. Baumsaft pur oder als Wein, Essig oder Sirup verarbeitet. Blüten als Salat Unreife Flügelfrüchte in Salzlake eingelegt. Samen (Juni-September) ausgelöste Samen mit Gemüse kochen oder auch in Salzlake eingelegt |
Naturparkspezifisch |
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