Zweigriffeliger Weißdorn

Deutscher Name

Zweigriffeliger Weißdorn, Hagedorn

Lateinischer Name

Crataegus laevigata (Poir.) DC

Namensbedeutung

Krataigos = gr. für Weißdorn, schon von Theophrast verwendet, laevigatus = lat. glatt

Baum/Strauch

Strauch/Baum

Fremdländisch/einheimisch

Einheimisch

Laub-/Nadelholz

Laubholz

Blattform

Derb, 5-15 mm lang gestielt, Spreite 3-5 cm lang, 2-3,5 cm breit, im Umriss verkehrt-eiförmig, im oberen Teil unregelmäig 3- bis 5-lappig, oft nur tief gekerbt, am Grunde spitz-keilförmig verschmälert und stets ganzrandig, übriger Blattrand gesägt bis gekerbt. Spreite oberseits glänzend, unterseits an den Adern behaart.

Rinde

Olivgrüne, glatte Rinde. Borke nur am Grunde alter Stämme entstehend und schuppig abblätternd.

Blüte

Zu 5-10 in entständigen Doldenrispen, weiß. Blütenhülle doppelt 5-zählig, Kelchblätter klein, dreieckig, als Krone an der Frucht bleibend. Staubblätter meist 20 mit roten Staubbeuteln. 2 Griffel

Mai-Juni. Aus der Nähe unangenehmer Geruch.

Frucht

10-12 mm lang, 8-9 mm breit, scharlachrot und glänzend, meist mit 2 Steinkernen, mehlig-fleischiges Fruchtfleisch, August-September

Wuchsform

Meist mit kräftigen, dornigen Kurztrieben, Dornen 2-2,5 cm lang, junge Triebe hell filzig behaart, bald verkahlend.

Höhe

Bis 10 m

Alter

Mehrere 100 Jahre

Standort

Auf nährstoffreichen, humosen, feuchten, basenreichen bis mäßig sauren Lehmböden. Der Weißdorn ist ein tiefwurzelndes Licht- bzw. Halbschattengehölz.

Holz verwendet zu…

Holzschnitte, Drechselarbeiten und Spazierstöcke.

Sonstige Teile verwendet zu…

Früchte für Marmeladen und Kompott

Wichtige Schädlinge

 

Kulturhistorische Infos

Eignet sich gut als Heckenpflanze. Aufgrund der sparrigen dornenbewehrten Äste wurden früher Haus und Hof, ja sogar Ringwälle, mit dem Weißdorn „eingehegt“. Die „hagazissa“ (= die auf der Hecke Sitzende, die Hexe) konnte dadurch ebenso abgewehrt werden wie tiersiche und menschliche Feinde.

Die Früchte wurden ursprünglich als Mehlfässchen bezeichnet.

Sagen und Mythen

Der Sage nach wurde der Zauberer Merlin, von Niniane, dem schönen Mädchen, welchem er verfallen war, nachdem er ihr all seine Künste verraten hatte, unter einem Weißdornbusch gebannt. Nur sie selbst konnte den Bannkreis durchbrechen und ihn, wann immer sie wollte, besuchen.

In Schottland glaubt man, dass es trotz ihrer Schönheit Unglück bringt, blühende Zweige des Weißdorns („hawthorn“ => Hagedorn) ins Haus zu bringen.

Naturschutzfachliches

Der reichlich produzierte Nektar wird vorwiegend von Fliegen, Käfern und Hautflüglern aufgenommen. V.a. Amseln, Drosseln und Krähen fressen die Früchte.

Klimaprognose

 

Baum des Jahres

-/-

Naturheilkunde

Arzneilich werden Blätter, Blüten und Früchte verwendet.

Er wirkt durchblutungsfördernd auf Herzkranzgefäße und blutdrucksenkend. Die Pflanze eignet sich zur Nachbehandlung von Herzinfarkten, die Wirkung tritt allerdings erst bei längerfristigem Gebrauch auf.

Der Weißdorn zeichnet sich dabei durch eine sehr gute Verträglichkeit und das Fehlen von Nebenwirkungen aus.

Verwendung in der Küche

Früchte (August bis September) entkernt roh oder zu Mus oder Wein weiter verarbeitet.

Samen können geschrotet und geröstet wie Kaffee aufgebrüht werden.

Mit den jungen Blättern können Spirituosen aromatisiert werden.

Junge Blätter können zu Salatverarbeitet werden.

Ältere Blätter können als Tee aufgebrüht werden.

Blüten werden für Desserts verarbeitet oder zur Zuckeraromatisierung verwendet. Aus Blüten kann Likör hergestellt werden.

Knospen können wie Kapern eingelegt werden.

Naturparkspezifisch