Gefördert durch das Unternehmen Kaufland

Schulklassen in Aktion beim Klimaschutz

Im Rahmen des Projekts „Klimaneutralität und Biodiversitätssteigerung – Lösungsansätze für Kommunen, Unternehmen und Landwirte“ führte Franziska Sippl stellvertretend für die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf in Kooperation mit Jonas Nelhiebel vom Naturpark Hirschwald zwei aufeinanderfolgende Aktionstage für Schulklassen im Markt Kastl durch. Das Bildungsangebot fand im Kastler Ortsteil Mennersberg statt. Es wurde von der Mittelschule Kümmersbruck und den Grundschulen aus Hirschau und Ehenfeld wahrgenommen.

Das Pilotprojekt beinhaltet ein freiwilliges, regionales Wertschöpfungsmodell, bei dem Unternehmen und Kommunen landwirtschaftliche Betriebe bei der Umsetzung von Maßnahmen, die die Klimaneutralität und Biodiversität fördern, finanziell unterstützen. So wurden in Mennersberg mit der Förderung der Kommune Markt Kastl und des Unternehmens Kaufland bereits einige Obstbäume gepflanzt. Zusätzlich werden bestehende Hecken gepflegt. Im Fach-Jargon wird das als „auf-Stock-setzen“ bezeichnet und ist eine wichtige Maßnahme für den Erhalt der Multifunktionalität der Hecke. Sowohl Hecken als auch Obstbäume sind zu fördernde Landschaftselemente, da sie für zahlreiche Tiere und Pflanzen einen überlebenswichtigen Lebensraum darstellen und das Bodenmaterial Humus bilden. 

Die Aktionstage stehen unter dem Motto: „Sehen, Anfassen, Tun“ und bieten die Möglichkeit, Klima- und Naturschutz in der Praxis umzusetzen. An den beiden Tagen waren jeweils zwei Schulklassen mit insgesamt etwa 80 SchülerInnen vor Ort. Abwechselnd konnten sie sich an die Arbeit machen und die Hecke „auf-Stock-setzen“ sowie gemeinsam einen Obstbaum pflanzen.

Im Zuge der Heckenpflege bekommen die Kinder zunächst ein paar wichtige theoretische Inhalte an die Hand. Was ist eine Hecke? Wer lebt darin? Und wieso muss man Sie pflegen? Im Dialog tragen alle Teilnehmenden ihr Wissen zusammen, bevor es mit der praktischen Arbeit losgeht. Die Kinder kürzen die Heckenelemente mithilfe der Geräte und tragen sie auf einem Haufen zusammen.

„Die Kinder arbeiten teilweise zu dritt an einem Stock. Das fördert das Team-Building und den Austausch. Man merkt richtig, wie viel Spaß es den Kindern macht, zusammenzuarbeiten“ so die Lehrerin Maria-Teresa Kellner von der Grundschule Hirschau.

Doch nicht nur bei der Heckenpflege, sondern auch bei der Obstbaumpflanzung lernen die Kinder praktischen Klimaschutz kennen. Zusammen mit dem Ranger Jonas Nelhiebel pflanzen die Klassen jeweils einen Apfelbaum. Die Kinder buddeln zunächst ein Loch. Anschließend erklärt Herr Nelhiebel unter anderem, welche Zweige man abzwicken sollte, was der Terminaltrieb ist und wieso er erhalten bleiben muss. Der neu gepflanzte Obstbaum wird abschließend mit einem Pfahl verbunden, der ihn, insbesondere im Jungstadium, vor extremen Wetterereignissen schützen soll.

Jonas Nelhiebel hat bereits einige Erfahrung bei der Durchführung von Bildungsprogrammen sammeln können. Er merkt an, dass die Aktionstage ein voller Erfolg waren. „Ich finde es toll, mein Wissen und meine Erfahrungen als Mitarbeiter des Naturparks Hirschwald zu teilen. Dabei liegt es mir besonders am Herzen, den Kindern ein Bewusstsein für die Natur zu vermitteln.“

Für alle Beteiligten steht fest, dass dieses Ziel erreicht wurde. Abschließend kommentiert auch der Bürgermeister des Markts Kastl, Stefan Braun, dass „die einleitende Veranstaltung zum Bildungsprogramm, eine Lehrerfortbildung im Oktober 2022, auf positive Resonanz gestoßen ist und sich nun in den Besuchen der Aktionstage niederschlägt.“ Er hebt insbesondere den Aspekt der Kombination von Theorie und Praxis positiv hervor. „Die Kinder können bei unseren Aktionen Hintergrundinformationen sammeln und anschließend Klimaschutz mit den eigenen Händen erfahren.“

Im Zuge des Projekts „Klimaneutralität und Biodiversitätssteigerung – Lösungsansätze für Kommunen, Unternehmen und Landwirte“ waren die Aktionstage ein gelungener Abschluss für das Bildungsprogramm im Jahr 2022. Alle Beteiligten freuen sich bereits darauf, auch im nächsten Jahr Aktionen für Schulklassen durchzuführen.

Text: Franziska Sippl und Antonia Eppe, Foto (c) Antonia Eppe

Aktionstag 2022

Kürzlich fand in der Mitgliedskommune Kastl unter dem Motto „Klimaschutz in der Praxis“ ein Aktionstag für Kommunen, Lehrkräfte und die Öffentlichkeit statt, der gemeinsam mit dem Naturpark Hirschwald, dem Markt Kastl und dem Fachzentrum für Energie- und Landtechnik Triesdorf (FEL) veranstaltet wurde. Anlass dafür ist ein im Ortsteil Mennersberg gemeinsam durchgeführtes Projekt zu Klimaschutz und Biodiversitätssteigerung (siehe weiter unten „Hintergrund“). Vormittags waren die Kommunalpolitik und Lehrkräfte aus der Region geladen.

Nach einem fachlichen Input erfolgte eine Demonstration der vor Ort durchgeführten Maßnahmen. Dabei kamen u.a. ein 8-t-Bagger für den Heckenschnitt und ein 400-PS-starker Holzhacker zum Einsatz. Bei der Vorstellung wurden Erfahrungen und Tipps für die Initiierung ähnlicher Projekte für die Kommunen weitergegeben.

Der Aktionstag diente gleichzeitig als Kickoff für ein Bildungsangebot. Rund um die Themen Klimaschutz und Biodiversität wurde ein thematisch zum Projekt passendes Schulungsprogramm am Mennersberg für verschiedene Altersstufen entwickelt, das Naturpark-Ranger Jonas Nelhiebel und Projektmitarbeiterin des FEL Franziska Sippl einer Gruppe von Lehrkräften ebenfalls an diesem Tag präsentierten. Im Rahmen des Projektes können Bustransfers nach Mennersberg finanziell unterstützt werden. Der Fokus des Bildungsangebots liegt, ebenso wie bei dem gesamten Projekt und dem Aktionstag, auf praktischen Erfahrungen. Das Motto lautet dabei „Sehen -Anfassen – Tun“! Aus der Gruppe der Lehrer und Lehrerinnen kam sehr positive Resonanz, und es kündigten gleich mehrere ihre Anmeldungen zu einem Praxistag in Mennersberg an.

Die anwesenden BürgermeisterInnen pflanzten einen vom Projekt gesponsorten Obstbaum. Alle Anwesenden konnten zum Abschluss noch kreative „Heckensnacks“ genießen.

Nachmittags war die allgemeine Öffentlichkeit geladen. Die Besucher und Besucherinnen wurden an vier Stationen über „Der Boden unter unseren Füßen“, „Obstbäume richtig pflanzen“, „Ökologie der Hecken“ und „Heckenpflege und Materialverwertung“ informiert. Kaffee und Kuchen wurden im Sportheim des TUS Kastl gereicht. Das gute Wetter rundete den erfolgreichen Tag ab.

Hintergrund:

Der Naturpark Hirschwald, seine Mitgliedskommune Kastl und das Fachzentrum Energie und Landtechnik in Triesdorf haben ein gemeinsames Klimaschutzprojekt im Kastler Ortsteil Mennersberg gestartet.

Der Naturpark Hirschwald unterstützt seine Mitgliedsgemeinde Markt Kastl in Zusammenarbeit mit Landwirten dabei, CO2 durch Humusanreicherung in Böden zu binden. Zu den Maßnahmen gehören Hecken- und Biotopbaumpflege, Anlage von Totholz- und Steinhaufen, Obstbaumpflanzungen, Humusuntersuchungen, Verwerten von Schnittgut und Bildungsmaßnahmen. Die Maßnahmen werden vom Fachzentrum Energie und Landtechnik in Triesdorf (FEL) begleitet. Die durch die Maßnahmen insgesamt erreichte Humussicherung und der Humusaufbau tragen zum Klimaschutz ebenso wie zum Erhalt der Biodiversität bei.

Das Projekt wurde möglich durch die Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb „Klimaschutz in Naturparken“ des Verbandes Deutscher Naturparke. Der Lebensmittelhändler Kaufland fördert neun regionale Klimaschutz-Projekte in Naturparken mit insgesamt 110.000 Euro. Die Gewinner-Projekte wurden aus 25 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen von einer fachkundigen Jury ausgewählt.

Naturparke leisten mit ihrer Arbeit in den vier Handlungsfeldern „Schutz“, „Erholung“, „Bildung“ und „Entwicklung“ bereits heute einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz, der in Zukunft noch stärker ausgebaut werden soll. Der Wettbewerb „Klimaschutz in Naturparken“ unterstützt die Naturparke dabei.

Fotos: © Isabel Lautenschlager

 

 

Auftakt Klimaschutzprojekt

Der Naturpark Hirschwald, seine Mitgliedskommune Kastl und das Fachzentrum Energie und Landtechnik in Triesdorf haben kürzlich ein gemeinsames Klimaschutzprojekt im Kastler Ortsteil Mennersberg gestartet.

Der Naturpark Hirschwald unterstützt seine Mitgliedsgemeinde Markt Kastl in Zusammenarbeit mit Landwirten dabei, CO2 durch Humusanreicherung in Böden zu binden. Zu den Maßnahmen gehören Hecken- und Biotopbaumpflege, Anlage von Totholz- und Steinhaufen, Obstbaumpflanzungen, Humusuntersuchungen, Verwerten von Schnittgut und Bildungsmaßnahmen. Die Maßnahmen werden vom Fachzentrum Energie und Landtechnik in Triesdorf (FEL) begleitet. Die durch die Maßnahmen insgesamt erreichte Humussicherung und der Humusaufbau tragen zum Klimaschutz ebenso wie zum Erhalt der Biodiversität bei.

Am 7. Oktober findet in Mennersberg ein großer Aktionstag statt. Zusammen mit Schulkindern wird ein Teil der Obstbaumpflanzungen durchgeführt. Der Politik und der allgemeinen Öffentlichkeit wird das Projekt mit verschiedenen Aktionen und Informationen vorgestellt.

Das Projekt wurde möglich durch die Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb „Klimaschutz in Naturparken“ des Verbandes Deutscher Naturparke. Der Lebensmittelhändler Kaufland fördert neun regionale Klimaschutz-Projekte in Naturparken mit insgesamt 110.000 Euro. Die Gewinner-Projekte wurden aus 25 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen von einer fachkundigen Jury ausgewählt, der Vertreter:innen aus Wissenschaft, Naturparken, VDN und Kaufland angehörten.

Gefördert werden insgesamt neun Projekte im gesamten Bundesgebiet, konkret in diesen Naturparken: in Bayern neben dem Naturpark Hirschwald noch der Naturpark Spessart, ansonsten Nossentiner/Schwinzer Heide (Mecklenburg-Vorpommern), Fläming und Saale-Unstrut-Triasland (Sachsen-Anhalt), Lauenburgische Seen und Schlei (Schleswig-Holstein), Saar-Hunsrück (Rheinland-Pfalz/Saarland) und Schwarzwald Mitte/Nord (Baden-Württemberg). Die neun Gewinner-Projekte werden bis spätestens Ende Juni 2023 umgesetzt.

Naturparke leisten mit ihrer Arbeit in den vier Handlungsfeldern „Schutz“, „Erholung“, „Bildung“ und „Entwicklung“ bereits heute einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz, der in Zukunft noch stärker ausgebaut werden soll. Der Wettbewerb „Klimaschutz in Naturparken“ unterstützt die Naturparke dabei. Für den Wettbewerb konnten die Träger der Naturparke Vorschläge für Klimaschutzmaßnahmen mit direkter Wirkung (z. B. Anpflanzung von Wäldern) und indirekter Wirkung (z. B. Projekte zur Bildung für nachhaltige Entwicklung - BNE) einreichen.

Foto: © Franziska Sippl