Ensdorf

Kunstwanderstation Ensdorf

SCHÖPFUNG UND BEWAHRUNG DES NATURERBES
Seit der Gründung im 12. Jahrhundert übt das Kloster Ensdorf in geistlicher und weltlicher Sicht großen Einfluss auf die nähere und weitere Umgebung aus. Zunächst waren es Benediktinermönche, die sich die Natur an der Vils und im Hirschwald untertan machten. Unter den Benediktinern diente die Natur dem Menschen und zum Lob Gottes. Das Naturverständnis war pragmatisch, die Schöpfung wurde geachtet, die Bewahrung des Naturerbes war nicht zuletzt aus Eigennutz geboten. Die Natur wurde intensiv genutzt, z. B. der Holzeinschlag aus den Klosterwaldungen für das klostereigene Hammerwerk Leidersdorf. Andererseits kümmerten sich die Benediktiner nicht nur als Seelsorger um ihre Untertanen, sondern sorgten sich auch um deren weltliches Wohlergehen. Das Kloster war Bank, Schule, Altersheim, Arbeitgeber und Sozialamt in einem. Nicht umsonst hieß es früher; „unterm Krummstab ist gut leben“.

1920 siedelten sich die Salesianer Don Boscos im Kloster an. In den 30er Jahren des 20. Jh. war es der Salesianerpater, Dr. August Pils, der die Ausgrabungen an der nicht weit entfernten Steinbergwand veranlasste, und so wichtige Erkenntnisse zur Besiedelung unserer Region in der mittleren Steinzeit zu Tage förderte. Seit 1939 ist die Steinbergwand nun Naturdenkmal.

Mit dem erstarkenden Umweltbewusstsein ging auch eine Hinwendung zur Bewahrung der Schöpfung und des Naturerbes einher – sowohl innerhalb als auch außerhalb der Klostermauern. Den Anfang machte in den 90er Jahren des 20. Jh. die Renaturierung der Vils und der Ausbau von Kläranlagen. Heute ist das Kloster Ensdorf unter dem Motto „Schöpfung erleben“ ein Zentrum für Umweltbildung im Vilstal. Der Anteil an ökologisch bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen ist in Ensdorf überdurchschnittlich hoch, und das Zentrum für Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN) wirkt aus den alten Klostermauern heraus weit in die Region mit einem vielfältigen Angebot zum Thema Energiesparen und erneuerbare Energien.

Kunstwerk: VISIONÄRE IN ALTEN MAUERN
Durch zukunftorientiertes Denken und Handeln die Schöpfung bewahren. Unter diesem Motto wirken zwei herausragende und über die Region hinaus anerkannte Institutionen. Die erste ist das Kloster der Salesianer Don Boscos in einer historischen Klosteranlage aus dem Jahr 1121. Dort befinden sich unter anderem eine vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit anerkannte Umweltstation, eine Umweltmusikwerkstatt und das Haus der Begegnung. In einer Vielzahl von Aktivitäten wird das Bewusstsein für die Schöpfung geschärft. Zudem wird der behutsame und verantwortungsvolle Umgang mit den Ressourcen geschult. Die zweite Institution ist das Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit, kurz ZEN. Sie gibt Hilfestellung und vermittelt Wissen im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien.

Das Kunstwerk steht für die Erhaltung der Schöpfung durch die Nutzung erneuerbarer Energien. Im Zentrum des Kunstwerks steht der Keim des Lebens, der Schöpfungsfunke. Eine Bronzeskulptur, die ein Lebewesen in einem frühen Entwicklungsstadium darstellt. Verletzlich und kraftvoll zugleich. Geschützt und flankiert wird dieses Symbol des Lebens von vier Flügeln aus Edelstahl, ausgerichtet nach den vier Himmelrichtungen. Jeder Flügel steht für eine Form der Energiegewinnung: Wasser, Biomasse, Wind, Sonne. Die Energie wird symbolisiert durch die Bewegung kleiner rotierender Metallblättchen. Die Metallblättchen sind mit Blattgold, Blattplatin und Siliziumfolie belegt. Durch die Reflektion im Sonnenlicht und die von der Luftströmung entfachte Bewegung entsteht ein attraktives Windspiel. Spirituelle Energie wird zu materieller Energie.

Gestaltung und Ausführung: Hanna Regina Uber und Robert Diem